REGA- UND FUNKGERÄTETEST

Wandern, Bergsteigen oder Skotürelen in den Bergen ist ein Genuss und macht dann Spass wenn nichts unerwartetes geschieht, man technisch und konditionell fit ist und man im Notfall gut vorbereitet ist.

In den Bergen auf einer Alpinwanderung, auf Skitouren und bei Hochtouren im Sommer kann man immer mehr feststellen, dass da Menschen unterwegs sind die in den Bergen nichts verloren haben.

Nicht nur die fehlende Kondition, die Selbstüberschätzung, die mangelnde Kenntnis in der Natur – in den Bergen – , von Kartenlesen, Kompasskunde, GPS-Kenntnissen ganz abgesehen, der Postmoderne Alpinwanderer hat oft keine Ahnung über wichtige Themen bei diesem schönen Hobbie.

Vor jeder Wanderung muss eine 25’000-er Karte konsultiert und verstanden werden.
Wo könnten Schwierigkeiten auftauchen bei plötzlichem Wetterumschlag (innert Minuten von Wolkenlos bis zum heftigen Sturm mit Niederschlag), wo könnte das Gelände

Dass in Kursen noch heute unterrichtet wird, dass man auf der sicheren Seite ist mit einem Smartphone in den Bergen, mit dem Swisstopo-, und dem REGA-App, das verstehe ich nicht.

Kartenlesen und Nutzung der SWISSTOPO-APP:
Dass man vor jeder Bergtour eine Karte im Massstab 1:50’000 oder noch besser (genauer) 1:25’000 zur Vorbereitung nimmt und man sich mit dem Wandergebiet auseinandersetzt ist jedem pflichtbewussten Alpinisten klar.

Ich selber zeichne in der Regel die geplantee Tour auf mit einem Bleistift auf und bei unsicheren Situationen / Punkten entscheide ich vor Ort. Ein kleines Spiel: Finden Sie heraus wo ich bin wenn ich Ihnen die Koordinaten angebe; 2’771.571 / 1’142’360? Wenn Sie im Oberengadin landen gut, wess Sie den Piz Lunghin findenn gratuliere. Im gebiet Piz Lunghin beginnt der INN der später ind die Donau und dann ins Schwarze meer fliesst.

Korrektes Handhabenn mit dem REGA-APP:
Das Programm, die App kann einfach installiert werden und muss anschliessend konfiguriert werden mit den Angaben zur Person.
Wenn ein Notruf abgesetzt wird ab dem IPhone, dann wird der REGA nebst den Koordinaten auch mitgeteilt wie der Akkustand Ihres IPhones ist, mit welchen Telefonnummern der letzte Kontakt geführt wurde (bin ich mir nicht mehr sicher) und das alles zum Schutz des Alarmierenden. Haben Sie das gewusst?

Wenn nein, dann macht es Sinn sich zu einem meiner Kurse anzumelden oder?

REGA-FUNK:
Natel-Funkstrahlen sind in den Bergen nur selten vorhanden.

Mit Swisscom etwas mehr als mit den Mitbewerbern. Der gut vorbereitete Alpinist hat immer ein Funkgerät dabei welches er auch im Ernstfall unter Stress bedienen kann.

Eine gute Antenne eines Funkgerätes, ein geladener Akku und evt. eine Ersatzakku ist vor jeder Tour zu prüfen damit man im Ernstfall nicht unvorbereitet ist.

Funkgeräte mit einer Antenne deren Länge bloss etwa 15 cm lang ist sind meist unzureichend um die abgestrahlte Sendeleistung optomal zum REGA-Repeater zu übertragen.

Eine Teleskopantenne mit einer Länge von etwa 2 Metern ist da bedeutend besser. (Was ich da in beinahe allen Verkaufsläden an Informationen erhalten habe ist zum Davonlafen und gefährlich.)

Die beiden REGA-Frequenzen 161.300 Mhz (E-Kanal – Funkverbindungskontrolle-) und 159.200 MHz (R-Kanal nur für den Notfall) sind mit den unten eingebundenen ZVEI-Tonrufen zu nutzen. So kann man eine nahegelegene „Relaisstation“ der REGA kontaktieren.

Moderne Funkgeräte haben die beiden ZVEI-Tonrufe eingebaut, bei älteren Funkgeräten muss der ZVEI-Tonruf auf dem Smartphone abgespielt werden wenn die Sendetaste gedrückt wird (danach wieder loslassen).

Sobald sich die REGA (aus Zürich) meldet ist nach folgendem Meldeschema vorzugehen:

  • Wer (ist der Rufende -Ihr Vorname -)
  • Was (ist geschehen, wie ist die Situation vor Ort inkl. Wetterangaben.
  • Wann (ist der Unfall passiert)
  • Wie (kann ein Helikopter landen vor Ort (25*25 Meter möglichst ebenes Gelände) oder ist eine Windenbergung angesagt (langes Stahlseil etwa 90 Meter in felsigem Gelände)
  • Wo (Koordinaten der Landestopo bekantgeben oder aus der REGA-App übernehmen)

REGA_Notfunk_2023.pdf

REGA-TESTRUF:
(Um zu testen ob ein RAGA-Repeater „antwort gibt“, vom Sendestandort erreicht wird)
REGA TEST

REGA-NOTRUF:
(Nur im Notfall aussenden)

Bereits früher hatte man in den Bergen nur mit Funk eine relativ sichere Verbindung zur REGA, das ist heute nicht anders.

Der Funkversuch mit einigen Skitüreler und der REGA-Zentrale am 2. Februar 2021 zeigte uns auch, dass es wichtig ist, ein solches Funkgerät richtig zu bedienen und im Notfall eine verlängerte Teleskopantenne dabei zu haben.

Wie die REGA gegründet wurde nach dem Absturz einer Amerikanischen Dakota (DC3) im Gebiet des Gauligletschers. NZZ-Format Film der REGA-Entstehung.

Kompass:
Die Navigation mit einem Kompass ist ein anderes interessantes Thema.

Leider kann heute kaum noch jemand mit einem Kompass umgehen, OL-Läufer sind da die Ausnahme.
Nutzte ich fürher eine RECTA-Bussole habe ich heute einen Schwedischen Kompass, Silva Competition S den man auf der Nordhalbkugel einsetzen kann. Wäre ich wie früher auch in Südamerika in den Bergen, so müsste ich einen Suunto XY-G (Global) kaufen, der funktioniert auch da.

Mit diesem Kompass kann ich gut auf der Karte navigieren und im Gelände einen Punkt fixieren und danach laufen, der Spiegel vereinfacht das enorm.

Greenwich oder NULL-Grad Meridian (UK, Nähe London):
Den Briten haben wir es zu verdanken, dass die Welt kartografiert wurde, denn im 18 JH: waren die Engländer DIE Welt-Seemacht per se.

So haben Sie beschlossen, dass in Greenich an der Themse, einem kleinen Vorort von London, bei der Sternwarte der NULL-Gradpunkt in Ost-West Richtung sein soll. Den Äquator hat man schon damals als NULL-Gradpunkt in Nord-Süd Richtung erkannt.

Kartenlesen in der Schweiz:
Dass die Briten, die Engländer das mit der Kartografie entdeckt haben, haben wir oben gelesen. Die Schweiz hat ein eigenes Koordinaten/Kilometernetz welches den Nullpunkt in der Sternwarte in Bern hat. Ab da sind seit 1995 die Koordinaten 1’200’000 (Nord-Südausgerihctet) und 1’600’00 (Oset-West ausgerichtet.

In der Schweiz ist definiert, dass der Nullpunkt bei der alten Sternwarte in Bern liegt. Von dort aus werden die Koordinaten in Metern gezählt: jeweils zunehmend nach Osten und nach Norden, abnehmend nach Westen und Süden. Dieser Nullpunkt trägt aber nicht die Koordinatenwerte 0 m / 0 m, wie der Name vermuten liesse, sondern die Werte

E = 2’600’000 m (Ost) und N = 1’200’000 m (Nord).

Das erste offizielle Koordinatensystem wurde im Jahr 1903 im Rahmen der Landesvermessung 1903 (LV03) festgelegt.  Mit Satellitenunterstützung und GPS konnte die Landesvermessung der Schweiz in den 1990er Jahren verbessert werden. Die Koordinaten der Vermessungsfixpunkte wurden mit der Landesvermessung 1995 (LV95) zentimetergenau bestimmt.

Mit LV95 wurden die fast hundertjährigen Koordinatenwerte der LV03 abgelöst. Die augenfälligste Änderung durch diesen Wechsel des Bezugsrahmens war, dass aus den vorher sechsstelligen Koordinatenwerten neu siebenstellige Ziffern wurden: Die Koordinaten in Ostrichtung (E) erhielten zur Kennzeichnung und Unterscheidung vom alten System einen Zuschlag von 2’000’000 m, die Koordinaten in Nordrichtung (N) einen Zuschlag von 1’000’000 m. Mit zwei siebenstelligen Zahlen kann jeder Punkt der Schweiz genau angegeben werden.

Früher hat man den Höhenmesspunkt im Genfersee beim Pierre du Niton genommen als Referenz. Heute geschieht das per GPS und Differential GPS, per Glonass und vielleicht bald mal mit dem Europäischen Gallileo-System welches längst schon funktionieren sollte…

Rettungsmaterial:
Auf jeder Wanderung habe ich ein 10 Meter langes Seil dabei, eine Bandschlinge und einen Karabiner. Auf dem Weg zum Pizzo Centrale war eine ältere selbstüberschätze Frau froh, konnte ich sie mit diesem Seil sichern während ihre Tochter auf den Gipfel ging.

Bild oben:
1994 mit ein paar SAC-Kollegen aus meiner ehemaligen Sektion Hoher Rohn im Glattengebiet bei einer der vielen Lawinenübungen mit CPR- und Funkausbildung.

Im Hintergrud ist die Kommunikation zu hören vom Anlass im Februar 2021

Wieder in Bearbeitung/Ergänzung

Links:

AEUGST, 5. Februar 2021