LOW-BANDS 160/80/40 METER

In der Schweiz ist man hier oft wegen den Bergen mit einer Steilstrahlantenne bedient.

160 Meter:
Auf diesen niedrigen Frequenzen ist die Dämpfung stark.
Tagsüber werden ca. 40km zuverlässig überbrückt. In den Wintermonaten, besonders im Sonnenfleckenmaximum sind Reichweiten von mehreren tausend Kilometern möglich. DX fast nur entlang der Greyline möglich. Nachts Europaverbindungen, gelegentlich DX. Tagsüber ist das Band oft tot, nur Bodenwelle realisierbar.

80 Meter:
Auf diesem Band ist die Dämpfung geringer, so dass tagsüber Distanzen bis etwa 300km überbrückt werden können.

In den Nachtstunden sind Reichweiten von einigen tausend Kilometern nicht ungewöhnlich.

Besonders gute DX-Möglichkeiten herrschen während des Sonnenfleckenminimums. In der frühen Nacht besonders Richtung Westen (USA), früh morgens Richtung Osten (Japan, VK). Entlang der Tag/Nacht Linie zur Abenddämmerung sind gute Verbindungen nach Südamerika und zur Morgendämmerung nach Oceanien möglich. Allerdings dedarf es eines guten Empfängers, um die schwachen DX-Signale zu empfangen. Die Grenzfrequenz der F-Schicht sinkt nur in den Wintermonaten unter 3,5 MHz, so daß normalerweise keine tote Zone auftritt.

Das 80 Meter-Band wird oft als Schnurri- oder CB-Band verschriehen weil vorwiegend alte Männer stundenlang über banale Themen hin und her plaudern. (Früher waren diese Plauderis wohl in den Restaurants am Stammtisch?) Die Davoser-Runde ist nur ein Beispiel mit dem Austausch von S-Raporten (9plus 13) oder HB3-Stationen welche feststellen dass die Verbindung auf 80 Meter „komischerweise“ mit Fading zu hören ist während dieselbe Station auf dem Relais Lägern (145 MHz) doch mit S9 zu empfangen wäre. Lizenz wirklich bestanden? Das Gruppenzugehörigkeitsthema schein auch hier Fuss zu fassen.

40 Meter:
Tagsüber können Entfernungen bis zu 1500km jederzeit überbrückt werden.
In den Dämmerungszeiten und nachts bestehen insbesondere in den Wintermonaten, wenn die Grenzfrequenz absinkt und dadurch Europa in die tote Zohne zu liegen kommt, sehr gute DX-Möglichkeiten. Dann ist es möglich Übersee zu arbeiten, wenn der Strahlungsweg der Dunkelheit folgt. Also Morgens Richtung West und Abends Richtung Ost. Die tote Zohne erreicht gegen Mitternacht ihr Maximum. Dann ist DX ohne europäischen Störnebel möglich.

Dass der Abstrahlwinkel einer Antenne ein wichtiger faktor ist, das ist allgemein bekannt. Diese Grafik zeiht das in der THEORIE gut. In der Praxis ist das oft anders.

Mal ist ein Steilstrahler besser, mal ein Flachstrahler (Vertikal-Strahler oder Beam).

Es gilt also für die Low-Bands in der Regel:
Local:
160 Meter alle Jahreszeiten, Tag und Nacht möglich.
80 Meter alle Jahreszeiten am Tag möglich,
40 Meter alle Jahreszeiten im Sommer am Tag möglich.

Europaweit:
160 Meter alle Jahreszeiten in der Nacht möglich.
80 Meter alle Jahreszeiten in der Nacht möglich
40 Meter alle Jahreszeiten am Tag möglich, im Sommer auch in der Nacht.

Weltweit – DX:
160 Meter im Winter in der Nacht möglich.
80 Meter im Frühling und im Winter
40 Meter im Sommer Tag und Nacht möglich.

Die sogenannte Greyline spielt hier auch eine Rolle:

Variante dazu hier:

– Die Bodenwelle:
Die Bodenelle breitet sich wie das Wort sagt in Bodennähe auf und ist auf kürzere Distanzen wahrzunehmen.

Auf den tieferen KW-Bändern sielen die Sonnenflecken weniger eine Rolle als auf den Höheren KW-Bändern.

– Die Raumwelle:
Die Raumwelle hat je nach Distanz die meine Funksignale zurücklegen ein-, zwei- oder mehr Hops zu überwinden bis ein fernes Ziel zum Bsp. in Südamerika, in Australien oder in Südafrika erreicht wird. Es gilt auch hier in etwas Einfallswinkel = Ausfallswinkel. Für eine DX-Verbindung ist also eine flachabstrahlende Antenne von Vorteil.

Da sich das Funk-Signal mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitet kann man sich in realtime unterhalten. Anders als EME.

Die Funksignale reflektieren nicht an der Ionosphäre, genauer gesagt brechen sich diese an der Ionosphäre.

– Die toten Zonen:
Die toten Zonen werden die Gebiete genannt welche zwischen dem einen und dem anderen Hop sind, also ohne Signal.

– Bandrauschen:
In der heutigen Zeit stellen wir immer mehr MANMADENOISE fest. Da sind QRM bis S9 keine Seltenheit, da sind auch TV-Signalverbreitermitschuldig. Vor allem im Lowbandbereich festzustellen.
Schade gibt es auf den Low-Bands keine Baken.

Auf meine Anfrage habe ich vom Projektkoordinator diese Antwort erhalten.

Hi Marco, in most countries, beacons on the low bands are not legal. We could have applied for exemptions, but didn’t. One reason was that the bands are quite crowded, so a beacon would be a QRM generator. Another was the physical difficulty of putting up antennas for the low bands at the various locations. Thanks for asking. WSPR is a good way to check propagation on those bands now. 73 Peter VE3SUN IARU International Beacon Project Coordinator

Wie weit eine Verbindung stattgefunden hat kann man hier erfahren.

Für mich genauso wie Leistungen mit mehr als 100 Watt verpöhnt ist das Funken über DX-Cluster.
Hier ein Link zu einem solchen mit dem Bandfilter 3.5 MHz.

Das Grundrauschen bzw. der QRM-Pegel auf 80 Meter ist in der Regel ein X-faches höher als auf 40 Meter. Warum das so ist, dem bin ich noch auf der Spur.

Der DARC-Kurzwellen Bandplan habe ich hier eingebunden. KW-BANDPLAN 2021

Links:

AEUGST, 26. Januar 2020